#Linnemann will Wähler*innen mit einem Sofortprogramm überzeugen. Darin sollen nur Dinge stehen, die sich direkt umsetzen lassen. "Ganz einfache Dinge" wie z.B Fußfesseln für Frauenschläger. FLÄCHENDECKEND soll das geschehen. Was immer das heißt, das ist ein dehnbarer Begriff, der aber suggeriert, dass alle Straftäter, die Gewalt gegen Frauen ausüben davon betroffen sind. Ist das möglich. Vor allem ganz einfach und direkt? Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Linnemann lügt. Selbst wenn er nur ein Drittel der Straftäter mit Fußfesseln versieht, könnte er für die Kosten alle benötigten Frauenhausplätze finanzieren. Aber es geht eben nicht darum Frauen zu schützen.

Alle vier Minuten erlebt eine Frau häusliche Gewalt. Die Zahl der erfassten Fälle liegt bei 256.276 im Jahr 2023. Eine Fessel kostet in der Anschaffung 170 Euro, die Überwachung dann monatlich 500 Euro. Das sind Anschaffungskosten von 43.566.920 € nur für die Anschaffung für die Täter von 2023. Und 128.138.000 € monatliche Kosten. Also jährliche Kosten für Anschaffung und Überwachung von 1.581.222.920 €. Dabei ist noch nicht geklärt, wie lange die Gewalttäter die Fußfessel tragen müssen, oder warum die Typen nicht im Strafvollzug sitzen. Es fehlten 2023 15.000 Frauenhausplätze. Die Kosten liegen bei 25-100€ pro Tag, die übrigens sehr oft die Frauen selbst tragen müssen. Nehmen wir den Höchstbetrag kommen wir auf 547.500.000 pro Jahr.
Selbstverständlich kann man nicht so viele Gewalttäter mit Fußfesseln versehen. Wo sollen die herkommen, woher das Personal zur Überwachung? Jetzt kann man das natürlich differenzieren, aber da steht im Programm flächendeckend. Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein Mann, der von seiner Partnerin angezeigt wurde wegen häuslicher Gewalt, sich von einer Fußfessel abbringen lässt, sich zu rächen. Und ohne Anzeige auch keine Fußfessel.

Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber mich regt es so auf. Auch, dass niemand in der Presse darüber zu stolpern scheint.
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